Ein erweiterter Blick auf die Klangumgebung

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Designing sounds / Ein erweiterter Blick auf die Klangumgebung

Die Art und Weise, wie wir arbeiten und wo wir es tun, unterliegt einem ständigen Wandel. Dies spiegelt sich oft in den sich entwickelnden Büroumgebungen wider, die heute zunehmend als offene Bürolandschaften gestaltet werden. Häufige Begründungen für diese offenen Lösungen sind größere Möglichkeiten für spontane Treffen, natürliche Zusammenarbeit und erhöhte Wissensweitergabe.

Jedoch wird nicht so viel über eine der größten Herausforderungen gesprochen, die offene Grundrisse mit sich bringen, nämlich die Klangumgebung.

Was unsere Arbeit beeinträchtigt

Für viele Menschen kann die Klangumgebung Störungen und Konzentrationsprobleme verursachen. Insbesondere wird das Gespräch der Mitarbeiter als die größte Lärmquelle empfunden. Hier besteht auch ein eingebauter Teufelskreis, in dem störende Geräusche zu Stress führen, was wiederum die Lärmempfindlichkeit weiter erhöht.

Tatsache ist, dass schlechte Klangumgebungen eines der häufigsten Problem im Arbeitsumfeld sind.

Probleme und Lösungen in der Klangumgebung

Bisher waren die häufigsten Lösungen für Probleme in der Klangumgebung, störende Geräusche, durch akustische Raumgestaltung und Schallabsorber zu reduzieren. Mit anderen Worten, Maßnahmen, die darauf abzielen, Geräusche zu entfernen und so ruhige Umgebungen wie möglich zu schaffen.

Zwischen den Zeilen können wir dann lesen, dass Lärm am Arbeitsplatz per Definition als etwas Schlechtes angesehen wird und dass man die Geräusche selbst bekämpfen sollte. Dies hat in vielen Fällen dazu geführt, dass Büros zu leise geworden sind.

Was dann oft passiert ist, dass Akustiker (oder ähnliche Fachleute) hinzugezogen werden, um Geräusche hinzuzufügen, um den Mitarbeitern weniger "Leere" für ihre Gespräche zu geben. Denn je leiser das Büro, desto deutlicher hören wir unsere Kollegen, was wiederum das Risiko erhöht, gestört zu werden.

Ein komplexes Zusammenspiel

Wie wir von einer Klangumgebung beeinflusst werden, ist sowohl individuell, als auch emotional bedingt, und die akustische Umgebung ist nur ein Teil eines größeren Ganzen. Die Klangumgebung entsteht nicht zuletzt im Zusammenspiel zwischen Menschen, Ort und Kontext.

Zu den Faktoren, die die Erfahrung prägen, gehört zum einen, wie wohl wir uns mit unseren Kollegen und dem Arbeitsplatz selbst fühlen, und zum anderen, wie unsere verschiedenen Sinne miteinander "zusammenarbeiten". Visuelle Eindrücke, taktile Eindrücke - sogar Gerüche - beeinflussen, wie wir die Klangumgebung wahrnehmen und darauf reagieren.

Daher erfordert es, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich wohl fühlen, gut arbeiten und gerne sind, eine ganzheitliche Perspektive auf die Klangumgebung. Hier arbeiten der Schöpfer oder Designer gemeinsam mit visuellen, ergonomischen und sozialen Faktoren an der akustischen und physischen Raumgestaltung, da all diese Faktoren beeinflussen, wie die Klangumgebung wahrgenommen wird.

Nachhaltige Arbeitsumgebungen

Deshalb möchten wir ermutigen, die Klangumgebung in einem größeren Zusammenhang zu betrachten und darüber nachzudenken. Hier werden verschiedene Ansätze erkundet, um nachhaltige Arbeitsumgebungen und eine gesteigerte Lebensqualität zu fördern. Die Klangumgebung erfüllt sowohl eine praktische, als auch eine ästhetische Funktion und es geht nicht nur darum, Geräusche zu dämpfen, zu reduzieren oder zu entfernen.

Eine nachhaltige Klangumgebung ist an die Aktivitäten angepasst, die am Ort stattfinden, und muss nicht unbedingt völlig still sein. Vielmehr sollte sie Raum bieten, um individuelle Bedürfnisse besser zu erfüllen. Die Gestaltung einer Arbeitsumgebung erfordert einfach eine noch bessere Integration aller Sinne und ein Verständnis dafür, dass die Gestaltung von Klangumgebungen nicht von visuellen oder ergonomischen Gestaltungsaspekten getrennt werden kann.

Wir müssen anfangen zu sehen, zu fühlen UND zu hören, um zu verstehen, ob es gut klingt.

Der Artikel wurde von Martin Ljungdahl Eriksson, Doktorand der Informatik mit Schwerpunkt arbeitsintegriertes Lernen, verfasst, der die Verwendung von Klang als Gestaltungselement zur Beeinflussung von Erfahrungen und Verhaltensweisen erforscht.