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Im Zuge der Corona-Pandemie erreichen uns viele Fragen nach antibakteriellen Behandlungen von Textilien. Unsere Kunden möchten wissen, ob wir bestimmte Mittel einsetzen oder anbieten können. Die kurze Antwort lautet nein, denn es ist nicht möglich, eine effektive Behandlung und das Nachhaltigkeitslabel Ecolabel unter einen Hut zu bringen. Die lange Antwort kommt hier.

Bakterien und Viren

Viren und Bakterien sind Mikroorganismen, die in unserem Körper Infektionen auslösen können. Darüber hinaus unterscheiden sie sich in vielerlei Hinsicht. Bakterien leben nämlich ein eigenes Leben. Sie können sich durch Teilung vermehren und auch außerhalb des Körpers überleben. Viren müssen lebendige Zellen angreifen, um sich vermehren und für eine längere Zeit überleben zu können. Aufgrund dieses Unterschieds gibt es eine Reihe medizinischer Behandlungen (Antibiotika), mit denen man Bakterien bekämpfen kann, nicht jedoch Viren. Die meisten Virusinfektionen werden in der Regel dem körpereigenen Immunsystem überlassen. Es gibt jedoch effektivere Methoden, mit denen man diese behandeln kann. Einerseits mit einer Impfung, andererseits kann man Viren bereits bekämpfen, bevor sie in den Körper eindringen. Wenn es zum Beispiel um Textilien geht, sprechen wir von antibakteriellen Behandlungen, die sich allerdings vorrangig gegen Bakterien richten. Aber in einigen Fällen können diese auch gegen Viren wirksam sein, so auch gegen das Corona-Virus.    

   

Der Zweck antibakterieller Textilien

Der vorrangige Zweck dabei, Textilien antibakterielle Eigenschaften zu verleihen, besteht daraus, einer Verbreitung vorzubeugen und Infektionszahlen zu senken. Daher sind diese wahrscheinlich für Krankenhäuser, Altenheime und andere Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen besonders wichtig. Aber natürlich kann dies auch für alle anderen Arbeitsplätze interessant sein. Antibakterielle Textilien können eine gute Ergänzung zu wichtigen Maßnahmen wie das Händewaschen, der Desinfektion von Oberflächen und Sauberkeit sein. Während der Pandemie haben uns viele Fragen zu diesem Thema erreicht. Deswegen liegt uns dieses Thema am Herzen und wir haben geprüft, welche Alternativen es gibt.

   

Drei unterschiedliche Behandlungsmethoden

Wir haben folgende drei Behandlungsmethoden geprüft, mit denen wir Textilien antibakteriell bearbeiten:

Biozide

Kontakt aktive Substanzen

Anti-Haftbeschichtung

Biozide sind Substanzen, mit denen Bakterien und andere lebende Organismen getötet werden. Bei dieser Methode werden Substanzen so kombiniert, dass diese für Bakterien giftig sind. Der Wirkstoff wird im Laufe der Zeit von den Textilien freigesetzt und tötet auf diese Weise Bakterien, die mit ihm in Kontakt kommen. Die meisten heute erhältlichen kommerziellen Lösungen basieren auf dieser Methode. Aber sie hat ihre Nachteile. Nach und nach lässt die antibakterielle Wirkung nach, das Gift wird weniger und verschwindet schließlich ganz. Außerdem sind Biozide nicht mit dem Ecolabel vereinbar.

Eine andere Lösung sind kontakt aktive Substanzen. Dabei werden Chemikalien auf die Oberfläche der Textilien aufgetragen, die die Bakterien bekämpfen, die mit ihnen in Kontakt kommen. Die im Handel erhältlichen kommerziellen Produkte mit kontakt aktiven Substanzen basieren auch auf Biozide. Bei dieser Methode werden die Substanzen nicht freigesetzt. Da bei dieser Methode jedoch auch Giftstoffe zur Behandlung eingesetzt werden, ist auch diese nicht mit dem Ecolabel vereinbar.

Die dritte und letzte Methode, die wir geprüft haben, ist eine Anti-Haftbeschichtung. Dabei werden die Oberflächen von Textilien so behandelt, dass die Bakterien „abrutschen“ und sich nicht festsetzen können. Es gibt auch kommerzielle Produkte, die diese Methode nutzen, das große Problem ist jedoch, dass sie nicht besonders effektiv ist.

  

So arbeiten wir

Wir stellen hohe Anforderungen an unsere Textilien, nicht zuletzt, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Zahlreiche Produkte erfüllen bereits die Kriterien des Ecolabels und spätestens 2025 soll dies für das gesamte Sortiment gelten. Allerdings lässt sich dies mit keiner der vorhandenen antibakteriellen Behandlungen, die sich darüber hinaus als effektiv erwiesen hat, kombinieren. Das Problem ist, dass diese auf giftigen Biozide basieren. Daher können wir derzeit keine dieser Lösungen nutzen.

Vielmehr erforschen wir alternative Behandlungsmethoden. So arbeiten wir unter anderem gemeinsam mit dem Research Insitute of Sweden (RISE) daran, eine umweltfreundliche Lösung zu entwickeln. Bis es soweit ist, verweisen wir auf unsere Empfehlungen, wie Sie in diesen schwierigen Zeiten Ihre Textilien behandeln können. Diese finden Sie hier.

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