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„Innovatives Klimatuch lotst die Tomate durch den Sommer“

Obwohl es innovativ ist, aber oft bewusst nicht die Führungsrolle einnehmen möchte, ist Vereijken Kwekerijen das erste niederländische Unternehmen im beleuchteten Tomatenanbau, in dem die Harmony 1315 O FR installiert wurde. „In 2018 haben wir ein neues Gewächshaus gebaut“, so Miteigentümer Eric Vereijken. „Dabei haben wir uns zuerst die Verglasung angeschaut. Im Winter möchte man natürlich möglichst wenig Licht verlieren. Andererseits sorgt ein sehr klares Glas im Sommer für zu viel Licht und Wärme. Vor allem ältere Pflanzen und sehr junge Pflanzen sind dagegen sehr empfindlich.

Und diese Pflanzenstadien sind in den niederländischen Tomatengewächshäusern im Sommer immer häufiger zu finden, weiß Ton Habraken, Klimaberater bei Svensson. „Die Erzeuger im beleuchteten Tomatenanbau ersetzten früher immer im Oktober ihre Ernten. Inzwischen wird immer öfter schon im Sommer, bereits ab Ende Mai, gepflanzt, um zeitlich weiter gestreut produzieren zu können. Die Züchter vermeiden somit einen Produktionsrückgang im September und profitieren von höheren Preisen in diesem Monat. Die Folge ist jedoch, dass Sie als Züchter mit einer älteren Pflanze in den Sommer starten, die es bei hohen Bestrahlungen sehr schwer haben kann. Auch die neuen Pflanzen können unter zu viel Strahlung leiden, da die Bedingungen recht extrem sein können.“

Nachteile der Kreide

Alte oder junge Pflanzen, die noch nicht genug Substanz besitzen, können durchaus mit Tagen von 30 Grad oder höher konfrontiert werden. Laut Habraken bietet ein normal beleuchtetes Tomatengewächshaus nicht genügend Möglichkeiten, darauf zu reagieren. „Das häufig verwendete Obscura-Klimatuch soll die Lichtemissionen nachts begrenzen. Wenn man dieses tagsüber zu 75 Prozent schließt, ist ein Teil der Pflanzen vollständig beschattet und ein anderer Teil in voller Sonne.“ Die Alternative für Züchter besteht darin, die Gewächshausdecke mit einer Kreideschicht zu versehen, aber das hat auch seine Nachteile. „Es fehlt in bestimmten Momenten der Lichteinfall. Und es gibt auch Tage oder Wochen, in denen man die Kreideschicht nicht benötigt. Kurz gesagt, es bietet nicht die nötige Flexibilität, um das Klima zu steuern.
Mit der Einführung neuerer Glasarten, die mehr Licht durchlassen und damit die Pflanzen mit mehr Energie versorgen, stieg immer mehr die Nachfrage nach einer innovativen Lösung. Daraufhin führte Svensson das Harmony 1315 O FR ein. Ein Klimatuch mit offener Struktur, wobei dieses komplett geschlossen werden kann. Das Sommertuch bietet eine helle Abschirmung (13 Prozent), damit das Licht nicht zu sehr abgehalten wird, sondern qualitativ hochwertiges diffuses Licht liefert. Das Licht wird damit besser verteilt und dringt tiefer in die Pflanzen ein.
Damit entspricht das Klimatuch auch der Philosophie der modernen Pflanzenzucht („Het Nieuwe Telen“): Mit möglichst wenig Aufwand optimale Ergebnisse erzielen.

Bessere Steuerung

Eine ideale Lösung für das neue Gewächshaus von Vereijken Kwekerijen, wo ebenfalls die Nachteile der Kreide erkannt werden. „Es ist schwer vorherzusagen, welche Wetterlage sich nähert und wann man Kreide auf der Decke haben möchte“, berichtet Vereijken. „Außerdem braucht man das Licht morgens und später nachmittags und verliert mit Kreide 25 Prozent. Mit dem neuen Tuch von Svensson können wir dies selbst regeln. Wenn es ein dunkler Tag ist, unternehmen wir nichts. Ist es ein heller Tag, setzt man das Tuch ein. Wie lange, hängt ganz von der Pflanzensorte und dem Stadium, in dem sie sich befindet, ab. Mit dem Tuch kann man die Pflanzen besser steuern.“

Und das ist ein großer Vorteil für Vereijken, wo das klare Glas im neuen Gewächshaus viel direktes Licht liefert. Außerdem wird etwa ein Drittel der Produktion des Betriebes im Sommer gepflanzt. „Auf diese Weise verhindern wir, dass die Produktion acht Wochen lang brach liegt. Außerdem können wir auf diese Weise weiterhin Stammkunden beliefern. Der Nachteil im Sommer ist jedoch, dass man bei hohen Temperaturen und viel Licht mit dem Anbau beginnen muss. Man muss teilweise abschirmen, um die jungen Pflanzen im Gleichgewicht zu halten. Mit dem Harmony-Sommertuch können wir den Spitzenwerten an Licht und Wärme entgegenwirken und so die Pflanzen entlasten.“

Gegen Lichtemission

Der Tomatenzüchter sieht auch Vorteile hinsichtlich der Lichtemission, für das das Harmony 1315 O FR gut verwendet werden kann. Ein Thema, das im beleuchteten Tomatenanbau immer wichtiger wird. „Wir geraten immer weiter in den Tag hinein, wenn es um die Abschirmung der Lichtemission geht. Nicht nur nachts, sondern bereits am Abend. Das funktioniert im Prinzip gut mit einem Verdunklungsschirm. Wenn man diesen jedoch früher schließen möchte, verliert man gleichzeitig wieder notwendiges Licht. Jetzt verwenden wir das Sommertuch auch zur Abschirmung der Lichtemission. Damit verlieren wir sehr wenig Lichteinfall und können das Klimatuch rechtzeitig schließen.“ Dazu kommt, dass die Arbeitsbedingungen im Gewächshaus mit dem Harmony-Sommertuch wesentlich angenehmer werden. Habraken: „Bei einem Tomatenanbaubetrieb in Belgien, wo wir das Tuch installiert haben, wird die Arbeit nun auch an sehr heißen Tagen fortgesetzt. Das Personal muss sich nicht an angepasste Arbeitszeiten halten.“ Vereijken stimmt zu, dass das Gewächshausklima angenehmer ist. „Man hat weniger direkte Strahlung, das fühlt sich ganz anders an. Es ist wie der Unterschied, ob man in der Sonne oder dem Schatten steht. Das ist viel angenehmer.“

Höhere Produktion

Im Jahr 2019 hat Vereijken das neue Gewächshaus mit dem Harmony-Sommertuch in Betrieb genommen. Einen guten Vergleich mit dem Ertrag in ihren anderen Gewächshäusern zu ziehen, ist schwierig, weil dort unterschiedliche Pflanzensorten angebaut werden. Dennoch stimmen die Ergebnisse Vereijken sehr zufrieden. „Vor allem in der ersten Periode kamen die Pflanzen sehr gut durch. Wir haben eine schöne, vitalere Pflanze und ein besseres Anwachsen festgestellt. Dies wird in einem späteren Stadium zu einer höheren Produktion führen. Und wenn wir den Anbauberatern glauben dürfen, sahen die Pflanzen nirgendwo anders so gut aus. “

Nur an den heißesten Tagen - drei Tage bei 40 Grad und windstill - hat Vereijken eine Spalte von 20 Prozent zugelassen. Das bedeutete, dass das zweite Tuch, mit dem das neue Gewächshaus ausgestattet ist, mit einem Höhenunterschied von etwa 40 Zentimetern um etwa 25 Prozent in die entgegengesetzte Richtung geschlossen wurde. „Auf diese Weise schufen wir etwas Raum, um Luft durchzulassen. Aber das gilt nur für extreme Wetterlagen.“ Habraken stimmt zu, dass die Kombination eines Obscura-Verdunklungschirms und eines Harmony-Sommertuchs übereinander den Züchter etwas flexibler macht. „Bei einem Neubau ist das ohne zu viele Zusatzkosten gut zu realisieren.  Die Tücher, Profile und Motoren benötigt man ja sowieso. In einem bestehenden Gewächshaus sind die Situation und der Raum für die Art der Installation maßgebend.“

Daten zusammentragen

Das Harmony 1315 O FR wird inzwischen auch bei Züchtern in Deutschland und Belgien verwendet. Einige niederländische Tomatenzüchter orientieren sich derzeit am Beispiel von Vereijken Kwekerijen. „Normalerweise sind wir nicht gerne die Ersten mit etwas Neuem, angesichts der damit verbundenen Risiken", sagt Vereijken. „Aber in diesem Fall haben wir dies deutlich als die beste Lösung empfunden.“ Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Vereijken und Svensson war von Anfang an der Ausgangspunkt. Habraken: „Wir hatten Erfahrung mit Züchtern in südlichen Ländern und mit ähnlichen Arten von Sommerschirmen im Ziergartenbau. Wir haben darauf basierend einen Beratungsprozess mit intensiver Betreuung eingeleitet.“ Der Wissensaustausch zwischen beiden Parteien ist von zentraler Bedeutung, wobei so viele Daten wie möglich gesammelt werden. „Ich habe ein gutes Gefühl, aber man muss das Ganze auch untermauern können,“ so Vereijken.

“Möchten Sie mehr über die beste Klimalösung für Ihre Pflanzen erfahren?“

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