‚In der Erdbeerzucht kann mit Klimaschirmen noch viel Gewinn erzielt werden‘
Es hat sich zugezogen und nur ganz verschwommen sieht man die Sonne hinter einem Dunstschleier. Heute ist es grau. Nicht gerade ein Tag, an dem man an Klimaschirme denkt. Öffnen Sie an einem Tag wie diesem um 9.00 Uhr morgens den energiesparenden Klimaschirm oder lassen Sie ihn zu? KAS stellte dem Erdbeerzüchter Jan van Gelderen von Royal Berry und dem Berater Ton Habraken von Svensson diese Frage.
Ich glaube, der erste Kontakt zwischen euch kam nur mühsam zustande?
Jan: „2017 waren wir mit sechs Hektar Neubau in Bemmel ganz schön beschäftigt. Wir waren bereits recht weit mit dem Projekt und ehrlich gesagt hatte ich in dem Moment andere Sachen am Hut als schon wieder ein Gespräch mit einem Lieferanten. Aber Ton war beharrlich und davon überzeugt, dass er die besten erhältlichen Klima- und Schirmlösungen zu bieten hatte. Also habe ich ihn hier am Tisch eingeladen und es ist ihm gelungen, mich mit Argumenten zu überzeugen.“
Ton: „Ich möchte eben klarstellen, dass ich Berater bin und kein Verkäufer. Ich beobachte die Erdbeerzucht in den Niederlanden bereits seit mehreren Jahren und helfe Unternehmern, die ihr Gewächshausklima weiter verbessern möchten, indem ich sie berate, welches Produkt am besten passt. Unsere Klimaschirme lassen sich in fünf Produktfamilien einteilen - von extrem lichtdurchlässigen bis hin zu undurchsichtigen Verdunklungsschirmen - und dazwischen gibt es noch gut 200 Varianten. Meine Rolle ist es, die Auswirkung eines bestimmten Schirms auf das Gewächshausklima und das Pflanzenwachstum sorgfältig zu beobachten.“
Was war hier die wichtigste Anforderung?
Jan: „Für mich ging es um zwei Prinzipien: Licht und Luft. Licht ist der Motor für die Photosynthese. Wenn dieser Motor gut läuft, wachsen die Erdbeeren auch gut. Licht war für mich 80 Prozent der ganzen Sache. Der Klimaschirm, den Ton empfahl, lässt gut und gerne fünf bis zehn Prozentmehr Licht durch und ist weniger verschmutzungsempfindlich. Das hat den Ausschlag gegeben, dass ich mich für den energiesparenden Klimaschirm von Svensson entschieden habe.“
Ton: „Wir hatten zu dem Zeitpunkt gerade den Typ Luxous 1147 FR entwickelt; einen Klimaschirm mit maximaler Lichtdurchlässigkeit und garantiert schrumpffrei. Die verwendeten Garne wurden speziell für den Unterglasanbau entwickelt und sind feuchtigkeitsabführend.“
Jan: „Früher haben wir die älteren Schirme bei einem Zuchtwechsel gelegentlich gereinigt. Damit tötet man zwar die Algen ab, aber eine tote Alge wird dann immer noch nicht durchsichtig. Die Verschmutzung blieb. In technischer Hinsicht hat ein Schirm eine Lebensdauer von bestimmt zehn Jahren, aber in meiner Erfahrung muss er aufgrund der Verschmutzung nach etwa acht Jahren ausgetauscht werden.“
Wie werden Klimaschirme in der Praxis genutzt?
Ton: „Die Erdbeerzucht in Gewächshäusern und Multitunneln ist im Aufschwung. Im Jahr 2000 hatten wir in unserem Land noch 180 Hektar Erdbeeren unter Glas und Multitunneln, inzwischen sind es mehr als 400 Hektar. Wir sehen eine große Diversität von Züchtern. Die einen finden Klimaschirme im Hinblick auf den gegenwärtigen Gaspreis unnötig. Manche beschäftigen sich kaum mit dem Gewächshausklima, andere machen sich in der Hinsicht wohl Gedanken.“
Jan: „Andere warme Zuchten - mit einem hohen Gasverbrauch von gelegentlich bis zu 35 m3/m2 - begannen bereits vor 25 Jahren mit dem Einsatz von Schirmen. Erdbeeren verbrauchen 15 m3/m2 und es wird nur wenig abgeschirmt. Die Norm ist, dass die Schirme tagsüber schnell geöffnet werden, denn man muss optimal vom Licht profitieren. Aber die Bedeutung der Klimaschirme nimmt immer mehr zu. Der Einsatz fossiler Brennstoffe muss reduziert werden; das ist die Zukunft.“
Warum macht sich der Luxous 1147 FR im Erdbeergewächshaus so gut?
Ton: Dieser transparente, energiesparende Klimaschirm lässt viel Licht durch, ohne dabei Zugeständnisse in Bezug auf Energieeinsparungen zu machen. Der Schirm hat auch eine hervorragende Feuchtigkeitsdurchlässigkeit. Dadurch ist es nicht so häufig erforderlich, die Fenster einen Spalt zu öffnen, was zu starken Energieverlusten führt und das Gleichgewicht des Gewächshausklimas stört. Des Weiteren beschränkt der Luxous-Klimaschirm die Wärmeabstrahlung der Pflanzen zur Gewächshausdecke.
Das Angebot an Klimaschirmen ist riesig. Wie trifft man die richtige Auswahl?
Jan: „Internet, Fachzeitschriften, Messen, Zuchtberater und Kollegen. Man spricht mit jedem und holt sich so von überall seine Informationen her. Mit Installateuren spricht man auch darüber, aber die haben vor allem viel Ahnung von technischen Anlagen, und es fehlen ihnen die spezifischen zuchttechnischen Kenntnisse. Sie wissen lange nicht alles von Ihrer Zucht und darum geht es natürlich. Das fehlt mir.
Ich finde es wichtig, dass meine Zuchtmitarbeiter sich in die Möglichkeiten unserer neuen Schirme vertiefen. Wir können bestimmt noch mehr daraus holen. Jetzt machen wir noch zu viel nach dem Standardrezept, obwohl wir in Bezug auf das Gewächshausklima noch viel lernen können.
Ton: „Ich würde mich gerne einmal mit ihnen hinsetzen, um einige Situationen durchzusprechen. Meine Empfehlung lautet, die Geschichten im Internet mit einer Portion Skepsis zu lesen. Es ist nämlich sehr schwierig, dort unabhängige Vergleiche zu finden. Es gibt neue Messnormen, aber nicht alle Anbieter arbeiten daran mit. Für uns ist das besonders unangenehm, da wir als Marktführer vorangehen.“
Und zum Abschluss, an diesem etwas grauen Tag. Müssen die Schirme um 09.00 Uhr geöffnet werden oder nicht?
Ton: „Pfff.... Schwierige Frage, den ich bin hier nicht für die Zucht verantwortlich.“
Jan: „Diese Entscheidung überlasse ich meinen Zuchtmanagern; die Schirme sind jetzt geöffnet. Aber ich weiß auch, dass wir unsere Entscheidungen aufgrund unseres Gefühls und unserer Erfahrung treffen. Und das führt nicht immer zu den richtigen Entscheidungen.“