„Züchter zu einem optimalen Ertrag verhelfen“
AB Ludvig Svensson wurde 1887 in Schweden gegründet und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem führenden Textilproduzenten. Mit hochwertigen Klimaschirmen entwickelte Svensson sich außerdem zu einem weltweiten Marktführer im internationalen Gewächshausanbau. Dieses Jahr feiert Svensson Niederlande sein 35-jähriges Jubiläum. Direktor Maarten Oostenbrink über Vision, Ambition und Zusammenarbeit. „Wir sind stolz darauf, ein Vorreiter in unserem Sektor zu sein.“
Die erste Tochtergesellschaft des schwedischen Unternehmens AB Ludvig Svensson wurde 1981 unter der Leitung von Cees den Boer in den Niederlanden gegründet. Die Firma war von Anfang an erfolgreich im Gewächshausanbau. Als die Energiepreise mit 150 % stiegen, wurde sich Den Boer dessen bewusst, dass ein Produkt notwendig ist, dass eine grundlegende Veränderung für die Kosten des Gewächshausanbaus bedeuten würde. Dieses Problem gab es nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland und Großbritannien. Die Herausforderung für Svensson bestand darin, ein optimales Produkt zu schaffen, dass die Wärme nachts festhält und die tagsüber entstehende überschüssige Wärme ableitet. Die Lösung war eine Kombination aus Folie und Stoff: ein gestrickter Stoff mit Aluminiumstreifen und einer transparenten Folie, welche die nötige Menge an Licht durchlässt und die Wärme nachts festhält. Der Energieschirm lässt Feuchtigkeit durch und die Kapillareigenschaften der Textilfasern verhindern, dass Kondenswasser heruntertropft und die Pflanzen beschädigt. Es stellte sich allerdings heraus, dass die Schirme mit den vorhandenen Maschinen nicht hergestellt werden konnten und die Strickmaschinen angepasst werden mussten.
Die neuen, gestrickten Schirme wurden im Gewächshausanbau mit offenen Armen empfangen und erfreuten sich vor allem großer Beliebtheit, als sich herausstellte, dass sie nicht nur den Pflanzen zugute kamen, sondern auch zu ansehnlichen Energieeinsparungen führten. Der Energieschirm reduziert Strahlungs-, Konvektions- und Kondensverluste auf effiziente Weise und ermöglicht Einsparungen von 40 bis zu 60 Prozent. Svensson meldete ein Patent für den Energieschirm an und erhielt dies 1983. Die Maschinenkapazität war allerdings zu gering, um die neuen Energieschirme herzustellen und weiterzuverarbeiten. Die Lösung bestand darin, mehrere Strickmaschinen anzupassen und neue Veredelungsmaschinen zu bauen. Der Erfolg ermöglichte es Svensson bereits ein Jahr nach Erlangung des Patents, den japanischen Markt zu erobern. Die Vereinigten Staaten, Südkorea und letztlich China folgten schnell.
Connected Screening
Der Erfolg der Klimaschirme zeigt sich in einem weltweiten Absatzmarkt und der Produktion von ungefähr hundert unterschiedlichen Qualitäten, die an die verschiedenen Klimate angepasst wurden. Zirka 99,5 Prozent der Klimaschirme wird exportiert und die Niederlande stellen den größten Absatzmarkt dar. Svensson hat außerdem ein umfassendes Netzwerk mit professionellen Partnern, Installateuren und Gewächshauskonstrukteuren in allen großen Gewächshausanbaumärkten. Mit diesen Partnern werden weltweit Gewächshausanbauprojekte für Züchter realisiert, die ihr Klima verbessern möchten. Und die Zusammenarbeit mit anderen Parteien setzt sich immer weiter fort, sagt der heutige Direktor Maarten Oostenbrink von Svensson Niederlande. Er verweist dabei auf Connected Screening. Diese Innovation wurde vor kurzem von Svensson und Hoogendoorn gemeinsam eingeführt. „Connected Screening ist ein Softwaremodul, das mit dem iSii-Prozesscomputer von Hoogendoorn funktioniert und die Merkmale der Klimaschirme von Svensson in die Klimaregulierung integrieren kann. Dadurch kann der Schirm in der Praxis länger geschlossen bleiben, wie das im Neuen Anbauen beabsichtigt wird“, erläutert Oostenbrink. „Unsere langfristige Strategie ist, dass wir nicht nur Schirme liefern, sondern uns zum Lösungsanbieter für den internationalen Gewächshausanbau entwickeln möchten. Wir verfügen über ein großes Sortiment an Klimaschirmen für jede Situation. Mit unseren Materialien können wir tatsächlich in jedem Gewächshaus der Welt das gewünschte Klima erzeugen. Aber um sicherstellen zu können, dass der Züchter das Beste aus unseren Produkten holen kann, möchten wir noch enger mit anderen Spezialisten zusammenarbeiten. Indem wir Fachwissen und Erfahrung zusammenbringen, können wir dem Züchter noch besser von Dienst sein. Die Zusammenarbeit, die wir mit Hoogendoorn rund um Connected Screening gestartet haben, ist ein erfolgreiches Beispiel dafür.“
Oostenbrink hat nicht von Beginn an einen Hintergrund im Gewächshausanbau. Er hatte unter anderem Funktionen bei Hunter Douglas und dem Kartoffelverarbeiter Aviko inne. „Svensson suchte bewusst nach jemandem von außen, der helfen sollte, das Unternehmen innovativ weiterzuentwickeln. Jahrelang war Svensson in erster Linie ein Produktionsbetrieb gewesen, aber es ist jetzt an der Zeit, das Unternehmen für eine neue Generation vorzubereiten. Mit meiner Erfahrung in anderen Sektoren kann ich dazu beitragen.“ Oostenbrink sagt, dass Svensson als echtes Familienunternehmen immer langfristig denkt. „Wir denken immer in Generationen und finden es als Unternehmen wichtig, einen wertvollen Beitrag für die Zukunft zu liefern. Der Züchter von morgen will noch effizienter arbeiten können als jetzt. Wir sehen es als unsere Mission, den Züchtern zu einem optimalen Ertrag zu verhelfen und daher müssen wir als Unternehmen mit den Anforderungen unserer Kunden mitwachsen.“ Oostenbrink fühlt sich wohl in dem Familienbetrieb, in dem seiner Meinung nach die Menschen der konstante Faktor sind. „Manche Mitarbeiter sind bereits seit 30 oder 35 Jahren im Betrieb. Diese Menschen verfügen über so viel Wissen, auf dem wir aufbauen können. Und da man nicht dem Druck von Anteilseignern ausgesetzt ist, kann man in einem Familienbetrieb auch schnell und zielgerichtet Innovationen umsetzen. Wir sind der Ansicht, dass wir dazu beitragen müssen, den internationalen Gewächshausanbau auf ein immer höheres Niveau zu bringen. So wie Unternehmen es auch in anderen Disziplinen wagen, die Führung zu übernehmen. Das macht uns zu einem Vorreiter in unserer Branche und darauf sind wir stolz.“
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